200 mal gefunden in 10 Monaten

Den Cache Rettungsring GC1Y71F habe ich am 4. September 2009 gelegt. Am 7. September 2009 wurde er gepublished und erstmalig gefunden. Nun, fast genau 10 Monate später, ist er am 25. Juni zum 200. Mal gefunden worden. Also ca, 1,5 Tage zwischen jedem Fund. Soweit die Statistik.

Warum ich darüber schreibe?

Der Tradi Rettungsring liegt an einer viel befahrenen Bundesstraße. Landläufig als „Langes Schiff“ bezeichnet.

Das „lange Schiff“ ist eine 3 km lange seit dem 17. Jahrhundert bestehende schnurgerade Strecke der Chaussee Würzburg-Münnerstadt. Später wurde auf selber Strecke die Bundesstraße 19 errichtet.

Der Cache war einer der Erstgelegten am „Langen Schiff“. Insgesamt liegen dort auf einer Ausdehnung von Nord-Süd 5 Kilometer und Ost-West 1 Kilometer rund 40 Caches.

Die Idee dort (am langen Schiff) einen oder mehrere Caches zu legen war nicht neu. Ich hatte schon 2005 erste Gedanken daran verschwendet. Aber erst September 2009 habe ich zusammen mit illarodo die Idee ausgeführt.
Dabei sollten die Caches immer nach einem Teil eines Schiffes oder nach einem Begriff aus der Seefahrt benannt werden. Ich war selbst erstaunt, wieviele Möglichkeiten man an der Strecke findet. Teilweise konnten wir lustige Ähnlichkeiten zwischen Namen und Versteck erreichen. (Dazu zählt auch der Rettungsring.)
Außerdem versuchten wir die Caches nicht zu schwer, teilweise pfiffig, aber in jedem Fall nicht in die Naturschutzgebiete zu legen.
Die Legung zog sich den ganzen September hin. Zum Schluß noch zwei Bonuscaches dazu, das Logbuch und die Schmuggelware.
Von einigen Cachern der Gegend wurden dann noch dazu passende Caches ergänzt.

Jetzt ist es also an der Zeit sich selbstkritisch ein paar Fragen zu stellen:

Wer hats gefunden?

Wenige einzelne Cacher. Meist waren Pärchen und kleine Gruppen unterwegs. Selten ganze Heerscharen. Sehr oft wurde von Treffen mit anderen Cachern berichtet, die sich dann zu Grüppchen zusammentaten.
Fast alle sind nur wegen der Anhäufung von relativ einfachen Tradis hier in die sonst nur selten von Wanderern besuchte Gegend gekommen.
Nicht etwa, dass die Gegend einsam wäre. Nein. Durch die Bundesstraße B 19, auf der trotz der Autobahn A 71 noch viel Verkehr fährt, ist es nie ganz ruhig. Dementsprechend wurde bisher von keinen Zusammenstößen mit Wild berichtet. Auch treffen mit Jägern sind noch nicht vorgekommen.
Viele sind einfach auf der B 19 entlang, die vielen Parkmöglichkeiten genutzt, und die letzten Meter (falls nötig) zu Fuß gelaufen.
Aber genausoviele haben die Caches als Drive-In gemacht, obwohl diverse Schilder die Zufahrt regeln.
Der ganze Respekt gehört aber den Wenigen die, mit Fahrrad oder zu Fuß, die Serie bewältigt haben.

Woher kamen die Cacher?

Sehr viele aus dem näheren Umkreis. Aber Einige von weit her. Anreiseentfernungen von 100 km waren keine Seltenheit. Am weitesten eine Gruppe aus Berlin (350 km) und eine Gruppe aus der Tschechei.

Logverhalten:
Eine Serie bzw. viele Funde in kurzer Zeit fordern ein kurzes und kopiertes Loggen heraus. Aber es gibt auch wirklich schöne lange individuelle Logs.

Verluste:
Prinzipell keine.
Der Spuchtfink wandert sehr gerne einige Meter. Er musste mindestens 6 mal immer wieder an den Originalplatz zurückgelegt werden.
Die Galionsfigur verschwand einmal als die Strassenmeisterei das Schild wegen Winterschäden (krummgefahren) erneuerte.
Die Möwen versteckten sich gerne tief im Baumstumpf. Derzeit sind sie ausgeflogen.
Der Maschinenraum war monatelang im Baumstumpf eingefroren. Außerdem lag ein schwerer gefällter Baum ab Dezember 2009 direkt auf dem Baumstumpfloch. Deshalb ab 20. Dezember lange Zeit disabled. Er wurde Anfang März von einem Reviewer trotz Hinweise im Listing angemeckert. Der Cache wurde dann im März verlegt weil der Baumstumpf nicht überlebte und dann ungeeignet war.
Das Seeungeheuer wurde oft nicht gefunden. Der Empfang am Versteck ist durch dichten Fichtenwald sehr schlecht.
Die Kapitänskajüte (Tradi/Regular) war beim hohen Schnee im Februar 2010 völlig unsichtbar und eingefroren. Deshalb zeitweise disabled.

Vergleich Geocaching.com <-> Opencaching.de

Obwohl alle meiner Caches auch auf OC gelistet sind, sind die wenigsten Funde auch dort geloggt. Im Fall des Rettungsring steht das Verhältnis bei 200 zu 3.

Fazit:
Es ist schon bemerkenswert, dass ein einfacher Tradi, der absolut nichts besonderes ist, innerhalb kurzer Zeit sehr oft gefunden wird. Ein Tradifeld hat nun bewiesenermaßen eine besondere Anziehungskraft. Die angegliederten Bonuscaches werden sehr selten gemacht. Das Experiment „Langes Schiff“ aber kann als gelungen betrachtet werden.

Viel Spaß noch mit dem Experiment.
libby.de Stefan

PS:
Frage: Legst du in Zukunft noch mehr Tradis oder Tradifelder?
Antwort: Nein. Die Menge meiner insgesamt gelegten Caches hat nun eine Anzahl erreicht, bei der die Wartung schon sehr viel Zeit beansprucht. Zusammen mit der Marienbachserie und den Einzelcaches habe ich eine gut durchwachsene Cacheauswahl liegen. Irgendwann will ich ja auch noch selber cachen gehen. 😉

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Über libby.de

Mai 2005: erster gefundener Geocache "Steinbruch", Juni 2005: erster gelegter Geocache Multi "Mariengrotte Hambach", April 2008: erster Schweinfurter Geocaching Stammtisch
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2 Antworten zu 200 mal gefunden in 10 Monaten

  1. Pingback: Schweinfurt - Blog - 10 Jul 2010

  2. Die Idee mit dem langen Schiff find ich einfach nur drollig ==)

    Klecka

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